Erzählen Sie eine wahre Geschichte

Erzählen Sie eine wahre Geschichte

Alle Menschen hören, lesen, sehen gern eine gute Geschichte. Im Marketing als Storytelling beschrieben, ist es ein einfaches, aber auch anspruchsvolles Marketinginstrument. Nutzen Sie es z.B. in Form eines Anwenderberichtes, der den konkreten Einsatz Ihres Produktes oder Ihrer Dienstleistung beim Kunden beschreibt.

Warum ist Storytelling so mächtig?

Ein Anwenderbericht ist eine wahre Geschichte. Er ist glaubwürdig durch Fakten, Aussagen, Statements, Zahlen. Er zeigt, wie Ihr Unternehmen arbeitet, welche fachlichen Lösungen Sie anbieten, aber auch Ihre Arbeitsweise und Ihr Umgang mit dem Kunden. Erfolge werden deutlicher, klarer und überzeugender, weil man deren Entstehung kennt.

Außerdem lesen wir alle gern, was Menschen/Unternehmen in ähnlichen Situationen passiert ist. Vielleicht befasst sich der Leser gerade jetzt mit diesem Problem. Wir alle sind kleine Voyeure, die wissen wollen, wie der oder die das geschafft haben, das Problem zu lösen. Haben andere Unternehmen in meiner Branche überhaupt die gleichen Probleme und wie haben Sie sie mit diesem Anbieter gelöst? Es ist ein bißchen wie eine Geschichte mit Happy End, auf das wir letztendlich immer hoffen.

Im Unterschied zu einem werblichen Text ist ein Anwenderbericht keine direkte Werbung. Er hat oder sollte mehr redaktionellen Charakter haben, ist weitaus sachlicher und immer – das ist wichtig – wird er aus der Sicht des Anwenders geschrieben. Der Kunde steht im Mittelpunkt, nicht das Produkt, nicht das Unternehmen.

Wie schreibt man einen Anwenderbericht?

Grob kann man sagen, dass sich ein Anwenderbericht in drei Bereiche gliedert:

  1. Was war die Herausforderung (Ausgangslage, Problemstellung)?
  2. Wie wurde diese bewältigt/gelöst?
  3. Welche Erfolge haben sich daraus für den Kunden ergeben?

Die wichtigste Herausforderung bei der Erstellung ist es, ein geeignetes Kundenprojekt zu finden. Dabei beachten Sie bitte, dass es für den Leser spannender ist, wenn es im Projekt Schwierigkeiten/Hürden gab. Natürlich sollten diese dann aber gemeinsam zur Zufriedenheit des Kunden überwunden worden sein.

Mit Hilfe einer kleine Checkliste fällt es Ihnen vielleicht leichter, einen Anwenderbericht für Ihr Unternehmen zu verfassen.

1. Anwender/Kunde auswählen

Auswahlkriterien

  • Bisherige Kundenbeziehung (Dauer, Verlauf)
  • Relevanz des Kunden (Bekanntheitsgrad)
  • Relevanz des Projekts (Größe, Komplexität, Internationalität)

Empfehlung

Sie haben Kunden mit hoher Markenbekanntheit – wenn möglich, wählen Sie diesen aus. Sie haben einen Kunden, der mit hoher Wahrscheinlichkeit Ihren Bericht z.B. in den sozialen Medien teilt und Sie gern weiter empfiehlt, dann haben Sie eine Win-Win-Situation.

2. Bereitschaft abfragen

Ein Anwenderbericht ist keine geheime Angelegenheit nur in eine Richtung, er beschreibt immer auch eine Kundensituation und wird veröffentlicht. Sie müssen vorab klären, ob Ihr Kunde für einen Anwenderbericht zur Verfügung steht. Hierzu ist die Geschäftsführung und evtl. auch die Presse- oder Marketingabteilung hinzuzuziehen. Daher klären Sie frühzeitig ab, wer bei Kunden die Zusage für einen Anwenderbericht geben muss und vereinbaren Sie dies schriftlich.

3. Fragen vorbereiten

Ein Anwenderbericht lebt ganz besonders von persönlichen Stellungnahmen Ihres Kunden, als Zitat oder auch als Interview. Gerade ein schriftliches Interview, das Sie vorab Ihrem Kunden zusenden, gibt ihm die Möglichkeit, sich Antworten zu überlegen. Setzen Sie diese dort ein, wo es in Ihrem Konzept Sinn macht. Formulieren Sie sie eventuell um, damit es „natürlicher“ klingt, was Sie selbstverständlich vorher wiederum abklären müssen.

Empfehlung

Auch wenn es länger dauert, empfehle ich eine freie Formulierung Ihres Kunden. Dies kann auch in Form einer Sprachnachricht erfolgen, wenn ihm das freie Sprechen einfacher fällt. Oder Sie führen mit ihm ein Telefonat oder einen Videocall. In jedem Fall wird ihm jedes Wort zur Freigabe vorgelegt, so dass er den Text optimieren und evtl. intern absegnen lassen kann.

4. Entwurf erstellen

Wenn Sie sich an die o.g. Dreiteilung halten, beginnen Sie einfach mit einigen Fakten, die Ihnen vorliegen. Eventuell müssen Sie diese noch zusammenstellen, einen Kollegen fragen oder selbst recherchieren. Fügen Sie alles zusammen, der Feinschliff kommt später. Sinn und Zweck ist es erstmal, eine grobe Struktur zu erstellen. An diesem Punkt sehen Sie dann auch, ob noch Information fehlen – z.B. Fotos, Illustrationen, Videos.

Für die textlichen Arbeiten können Sie auch einen Texter aus dem Bereich Marketing oder Pressearbeit, oder auche einen freien Redakteur beauftragen.

5. Bericht finalisieren

Überlegen Sie, wer intern die finale Freigabe gibt, die dann zum Kunden geht. Alle Fakten müssen geprüft, jedes Zitat korrekt wiedergegeben sein, damit Ihr Kunden einen professionellen Anwenderbericht zur Freigabe erhält. Je besser alles vorbereitet ist, desto einfacher ist es für Ihren Ansprechpartner und desto schneller erhalten Sie die Freigabe (am besten schriftlich).

Empfehlung

Gestalten Sie den Anwenderbericht ansprechend und in Ihrem Corporate Design. Keiner möchte 4 Seiten Text lesen. Fügen Sie Grafiken und Illustrationen ein, Fotos sind selbstverständlich. Erstellen Sie ein PDF und bieten Sie den Download an.

6. Freigabe einholen

Kein Kunde wartet auf Ihren Anwenderbericht, das tägliche Geschäft läuft weiter und wenn es intern noch Fragen zu klären gibt, kann der Prozess sehr lange dauern. Je größer das Unternehmen ist, desto länger dauert es.

Empfehlung

Die wichtigste Regel ist auf jeden Fall, niemals ohne (schriftliche) Freigabe des beteiligten Kunden zu veröffentlichen (auch nicht intern). Riskieren Sie kein juristisches Nachspiel oder eine gestörte Kundenbeziehung.

Noch ein Tipp: Denken Sie daran auch für die Fotos vom Kunden, für sein Logo, Mitarbeiterportraits oder ähnliches brauchen Sie die Freigabe für diese zweckgebundene Nutzung. Bitte immer schriftlich.

Wie setzen Sie einen Anwenderbericht geschickt ein?

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, die aber von vielen Faktoren (Inhalt, Branche, Informationstiefe, Gestaltung, Kunde, Produkt…) abhängen. Hier ein paar Beispiele:

Website

Einbindung auf der Seite Referenzen, direkt beim Produkt oder bei den News. Oder als Blogbeitrag, sollten Sie einen Corporate Blog nutzen. Sie können ihn auch als Download für die Presse oder interessierte Nutzer hinterlegen.

Social Media

Als Beitrag auf Ihren Social Media Kanälen wie LinkedIn oder Facebook. Im Idealfall als verlinkter Beitrag, der zu Ihrer Website führt.

Pressearbeit

Versand an Fachmagazine aus der Branche des Kunden. Veröffentlichung in der regionalen Presse und/oder online-Presseportalen.

Kundenakquise/kommunikation

Einsatz bei passender Gelegenheit für ein Erstgespräch oder auch für einen Kunden, der in einer ähnlichen Situation ist und dem Sie zeigen möchten, wie Sie ihm helfen könnten.

Weitere Möglichkeiten: Newsletter, Druck als Broschüre für Events/Messen, Bericht über den Bericht als Podcast…

Nicht zu unterschätzen ist übrigens auch die Suchmaschine als “Ziel”, denn im Anwenderbericht werden sicherlich häufig ihre Schlüsselbegriffe sprich keywords verwendet. Und Google liebt Text.

Viel Erfolg und wie immer – gern unterstütze ich bei Strategie, Konzept, Text.
Nachricht genügt.

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