
So sage ich Danke
Vor vielen Jahren habe ich angefangen, mein berufliches Netzwerk aufzubauen. Dazu nutzte ich sowohl on- als auch offline Möglichkeiten. Offline waren es Veranstaltungen, die ich besucht habe, Mitgliedschaften in Business Netzwerken und eigene Vorträge, die ich gehalten habe. Die Menschen, die ich traf, habe ich online gesucht, damals auf XING, dann eher auf Facebook und in den letzten beiden Jahren vermehrt auf LinkedIN.
Wir sind locker in Kontakt geblieben, aus manchen wurden Kunden, aus anderen Kooperationspartner, aus einigen gar nichts und aus wenigen Freunde. So ein Netzwerk wird stärker, je größer es wird und es bleibt stark, wenn es gepflegt wird. Wie aber kann es wachsen – wie geht
Networking in diesen Zeiten?
Schwierig. In Online Kursen und Seminaren sind die Teilnehmer gleichzeitig anwesend, lauschen, fragen vielleicht, aber das Vernetzen kommt in der Regel zu kurz. Jeder verlässt schnell wieder den virtuellen Raum. Echte Treffen, Veranstaltungen, Live-Seminare etc. – gab und gibt es nur wenige in den letzten 12 Monaten und auch nicht in den nächsten Monaten. Was ist zu tun?
Nutze das Netzwerk, das du hast.
Neue Kontakte in diesen Zeiten?
Auch für mich ist es zur Zeit kaum möglich, neue Kontakte aufzubauen, neue potentielle Kunden anzusprechen oder Multiplikatoren zu gewinnen. Darum sollten die vorhandenen Kontakte noch weiser und sorgfältiger eingesetzt werden.
Was ich meinen Kunden empfehle und auch selbst umsetze: Überlegen Sie, welche Kontakte schon bestehen. Warum nicht „alte“ Kontakte reaktivieren. Das ist einfacher, weil man schon eine gemeinsame Geschichte hat, als jede Art von Kaltakquise. Und warum nicht diese Kontakte nach einer Empfehlung fragen. Jeder hilft gern, das zeigt sich sehr eindringlich in dieser speziellen Zeit. Versuchen Sie es! Fragen Sie einen guten Kontakt nach einem Unternehmer, einer Selbständigen, einem Betrieb, der Ihre Expertise brauchen könnte.
Nur wer fragt, dem wird geholfen
Bitte fragen Sie aber konkret. Nicht nebenbei im Gespräch: „… also, wenn Sie mal jemanden wissen, der xy braucht…“, sondern konkret: „…die Website besser sichtbar zu machen, mit Kleinigkeiten, aber gezielt, das ist so wichtig. Das würde ich gern kleineren Betrieben auch ermöglichen. Vielleicht kennen Sie einen Unternehmer, der dafür dankbar wäre und dem ich meinen Web-Check vorstellen dürfte“.
Das ist die eine Möglichkeit – aktiviere das bestehende Netzwerk. Die ergänzende Maßnahme ist das Bedanken, wenn es zu einer Empfehlung gekommen ist. Sicherlich kann man auch hier über Provisionen, Preisnachlässe oder kostenlose Leistungen sprechen. Aber eine kleine Geste hat eine längere Wirkung als jede monitäre Dankbarkeit. Bei mir ist es die Danke-Karte an den Empfehler und – die Danke-Karte an den neuen Kunden.
Mein Danke-Prozess
Ich habe für mich den Prozess in einen zeitlichen Ablauf gebracht. So vergesse ich es nicht! Und ich kann auch sehr gut identifizieren, wer mich empfiehlt und mir natürlich eine „größeres“ Dankeschön für die Menschen ausdenken, die mich immer empfehlen. Wobei „groß“ ja nicht immer mit Geld gleichgesetzt werden sollte.
Meine Erfahrungen sind durchweg positiv – wie schön ist es doch, in diesen online-Zeiten, ein Karte mit der Post zu erhalten. Natürlich mit einem handschriftlichen Gruß und einer individuellen Botschaft.
Extra-Tipp – vergessen Sie nicht, nach dem Auftrag nach einer Bewertung zu fragen. Bei mir ist es Google, bei Ihnen ist es vielleicht Facebook, Proven Expert oder ein anderes Bewertungsportal. Ich pflanze übrigens Bäume für jede Google-Bewertung – also nicht ich, sondern dieses Unternehmen setze ich dafür ein. Mein „Sallywood“ hat inzwischen 26 Bäume (virtuelle und in echt in Mexiko)! Hier geht es zum Sallywood!
Gerade habe ich einen lesenswerten Artikel zum Thema Dankbarkeit im t3n-Magazin „Was Dankbarkeit mit uns macht“ entdeckt.
Übrigens: Auch ich nutze ein Dankbarkeits-Tagebuch seit Anfang des Jahres und mir fällt es immer leichter, die Kleinigkeiten zu sehen und aufzuschreiben, für die ich dankbar bin.
2 Replies to “So sage ich Danke”
Liebe Ute,
danke, dass du deinen Prozess teilst! Finde ich eine gute Sache. 🙂 Und ja, Postkarten nutze ich auch gerne.
Viele Grüße
Susanne
Danke Susanne. Das ist schön, dann bin ich nicht allein so altmodisch mit den Postkarten 😉
Gruß von mir zu dir
Ute